Frei nach der Ballade "Der Fischer" von Joh. Wolfgang von Goethe
Der PC rauscht, der PC pfeift,
ein Nutzer sitzt daran,
und wie er nach dem Mäuschen greift,
das ihm den Cursor treiben kann,
steigt aus dem Internet empor
die Suchmaschine stolz und gross,
blickt aus dem Fenster liebevoll hervor,
geboren aus dem IT-Schoss.
Sie spricht zu ihm, sie liefert ihm
Buchstaben, Worte ohne Zahl,
die sie verwegen aus dem Weltnetz fischt,
und sagt: "Hier hast du deine Wahl",
verschwindet dann im Bildschirm-Gischt.
Der Nutzer ist verdutzt,
weil er halt kein Experte ischt,
nicht weiss, wie man die Daten nutzt.
Der PC singt, der PC rauscht,
der Nutzer ist gestresst,
wenn er dem Lied des Netzes lauscht,
das ihn nun nicht mehr ruhen lässt.
Die Suchmaschine spricht zu ihm,
getrieben von des Crawlers Kraft,
und eh' er sich's versieht, hat sie ihm
tausend neue Daten angeschafft:
"Erfreut dich nicht der Daten Flut,
der hohe Dokumentenstoss?
Weisst du denn nicht, wie gut es tut,
das Wissensammeln grenzenlos?
Lockt dich denn nicht der Neuheit Kraft,
so greifbar nah im Bild?
Willst du nicht trinken Website-Saft
so voller Weisheit klar und mild?"
Der PC summt, der PC klickt,
der Nutzer ist halbtot,
hofft, dass er bald den Hit erblickt,
der ihn erlöst aus seiner Not.
Die Suchmaschine spricht zu ihm,
nun surft er hin und her:
Halb lockt sie ihn, halb linkt er hin,
versinkt im Datenmeer.