Textatelier
BLOG vom: 07.01.2006

Reaktionen auf Blogs (26): Gegen den Strich gebürstet

Präsentation der Leserpost: Walter Hess
 
Ich, der ich per Zufall – über einen Theologen (einen nunmehr „ungläubigen Thomas“) – auf Ihre Arbeit im Blogatelier gestossen bin, möchte Ihnen mein uneingeschränktes Kompliment ausdrücken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Mit-Bloggern ein fruchtbares neues Jahr 2006 in dem Sinne, dass Sie nicht nachlassen mögen, die so glatte Medienlandschaft gegen den Strich zu bürsten.
 
Ich habe mich zwischendurch gelegentlich gefragt, ob Sie oder auch Ihre Leser (wie ich auch) nicht etwa einem Verfolgungswahn aufsitzen? Wie Sektenanhänger, UFO-Gläubige oder Polit-Radikale. Ich komme zu dem Schluss: Der UFO-Wahn ist tagtägliche NORMALITÄT, der „Normalo“ ist der Exot!
 
Vor vielen Jahren bin ich im Disneyland in Santa Ana bei L. A. gelandet und habe dort eine ungeheuer kitschige, süssliche und verlogene Abteilung mit dem ungefähren Titel „Kinder der Welt“ oder so gesehen, sehen müssen. Lebensgrosse Trachtenpuppen, tanzende Negerlein, Cola für alle, Friede und Santa Claus natürlich. Mir wurde speiübel.
 
Was daraus geworden ist, kann man, sofern man nicht direkt Einblick gewinnen kann, hinter den Bildern vermuten, die das Fernsehen unseren zarten Seelen nur zum Teil zumuten will. Schlimmeres als Partisanenerschiessungen seit 60 Jahren und ähnliche Gräuel, die die Medien TROTZ neuerer Berichte nicht darstellen wollen oder dürfen.
 
Wie Sie sehen – ich sehe UFOs – gleich Ihnen, und schäme mich nicht.
 
Ich wünsche Ihnen einen guten Übergang und Kraft für das neue Jahr!
 
Ihr
Rainer Meyer (E-Mail: dr2meyer@teleport.ch )
 
Soweit der E-Brief. Das war die erste Reaktion in diesem neuen Jahr 2006, und sie hat bei uns selbstverständlich Freude verbreitet. Die Zuschrift hätte uns zum Weiterbloggen motiviert, wenn das nötig gewesen wäre. Doch für uns alle sind das Schreiben, das Philosophieren, das Aufzeigen von Unbeachtetem und Verdrängtem und das Kritisieren in aller Freiheit und Ungebundenheit ein Vergnügen und ein Anliegen zugleich. Wir sehen darin auch eine wichtige Ergänzung zu den eingebetteten Systemmedien, die sich wegen Verbandelungen nach allen Seiten nur noch sehr eingeschränkt innerhalb einer dünnen Bandbreite äussern können. Wir geniessen unsere Freiräume verantwortungsbewusst und füllen sie aus.
 
Und das führt denn auch zu vielen Lesern beziehungsweise Nutzern, die unsere Arbeit regelmässig verfolgen und auch andere darauf aufmerksam machen.
 
Eine neue Leserin ist Christa Moll, die eine bemerkenswerte Webseite (www.zitante.de ) betreibt und täglich ein treffend illustriertes Zitat anbietet, das man gratis abonnieren kann. Sie ist über unseren Aphoristiker Emil Baschnonga, den sie gern zitiert, aufs Blogatelier gestossen, und sie schrieb uns:
 
„Ich lese täglich und mit wachsender Begeisterung die Blog-Beiträge.“
 
Und Zitante Christa (E-Mail: christa@zitante.de ), wie sie sich auch nennt, bezog sich noch auf das Blog „Gottlieb Duttweiler: Kämpfernatur, Menschenfreund, Wohltäter“ vom 18. 12. 2005:
 
„Der Beitrag von Heinz Scholz über Gottlieb Duttweiler ist sehr interessant. Zu den aufgeführten Zitaten von Herrn Duttweiler möchte ich noch eines hinzufügen:
 
,Erfolg ist Geben, immer wieder Geben; man kann nicht verhindern, dass es immer wieder zurückkommt.'“
 
Schlägt auch das Unrecht zurück?
Wenn Gutes mit Gutem vergolten wird, wäre es folgerichtig, dass auch Schandtaten ihren Preis haben. Ich bin aufgrund eigener Beobachtungen nicht ganz so sicher, ob diese Gleichungen immer aufgehen. Doch wie es scheint, funktioniert dies allmählich und mit Zeitverzögerung für die USA, die mehr und mehr an Glaubwürdigkeit einbüssen. Und das ist etwas vom Schlimmsten, was einem Menschen, einer Institution oder einem Land passieren kann. Das ist die Folge einer Annäherung an die Kriminalität.
 
Martin Eitels Zuschrift (E-Mail: M.Eiteil@gmx.net) zum Blog „US-Tourismus-Exzesse: CIA-Flüge zu Foltergefängnissen“ vom 4. 12. 2005 zeigt an einem aktuellen Beispiel auf, wie es zu solchen Zerstörungen von Vertrauen und Ansehen kommen kann:
 
Die CIA-Flüge zu Foltergefängnissen dienen dazu, dass Bush und seine Helfershelfer sagen können, sie würden die teilweise rechtswidrig Gefangenen nicht foltern. Sie lassen foltern und machen sich selbst dadurch die Hände nicht schmutzig. Diese völkerrechtswidrigen Machenschaften sind ganz offensichtlich auch der Grund, warum George W. Bush und seine Helfershelfer den Internationalen Gerichtshof nicht anerkennen. Ihnen ist nämlich klar, dass sie selbst ernsthafte Kandidaten für Verhandlungen vor diesem Gerichtshof sind.
 
Im Übrigen sind derartige völkerrechtswidrige Praktiken der US-Regierung natürlich erst recht ein Grund für Terroristen zu ihren Aktivitäten. Wer wie Bush und seine Helfershelfer das Völkerrecht ignoriert und mit erlogenen Kriegsgründen andere Länder angreift, bringt andere, die keine solche Waffen haben, letztlich dazu, mit immer schlimmeren Attentaten auf die völkerrechtswidrigen Attacken zu reagieren. Hintergrund für die aggressive US-Politik ist wohl vor allem die verfehlte Energiepolitik, die zu stark auf das Erdöl fixiert ist. Denn erstaunlicherweise sind Schurkenstaaten nach US-Terminologie vorrangig Länder mit grossen Erdölvorräten.
 
Soweit die Zuschrift, welche die Lage treffend charakterisiert. Nach meiner eigenen, seit Jahren angewandten Terminologie, der sich Herr Eitel wahrscheinlich anschliesst, sind Schurkenstaaten jene, die zur Rohstoffbeschaffung und zur Machtausweitung schmutzige Kriege anzetteln und führen.
 
Die Zuschrift von Luzi Pfosi (E-Mail: luzpfosi@bluewin.ch) zum Blog New Orleans: Katastrophenbewältigung mit Schiessprügeln“ vom 3. 9. 2005 fügt sich nahtlos in diese Gedankengänge ein:
 
In Pearl Harbor auf der Insel Oahu (Hawaii, USA) stand ich voller Andacht vor einem versenkten Wrack. Dann sagte mir ein guter Freund: Glaubst Du tatsächlich, dass das so war, wie es geschrieben wurde ...
 
Es war anders: Die Amis wollten unbedingt in den Krieg einbezogen werden, und dieser Angriff der Japaner am 7. Dezember 1941 war ein guter Anlass. Darum wurden Menschen und viel Material bewusst geopfert; denn in dem Hafen lagen alles alte „Pots“ (alte Kähne, Kriegsschiffe), die man gerne opferte. Wenigstens hatte man das Volk hinter sich, und der ersehnte Krieg durfte sofort begonnen werden. Ist das nicht obskur?
 
Luz Pfosi fügte seiner E-Mail noch bei:
 
Man könnte die ganze Zeit am Bildschirm verbringen, denn das Angebot von Euch ist enorm – sehr viel Gescheites wird im Blogatelier von Euch an die Oberfläche gehoben; doch leider sehe ich sehr schlecht und kann nur eine beschränkte Zeit vor dem PC sein.
 
„Der Mensch ist doch ein Südkoreaner“
Dass auch die Klonerei eine obskure (fragwürdige, anrüchige) Sache ist, liegt auf der Hand und wurde zuletzt von Dr. Hwang Woo Suk bewiesen. Diesem südkoreanischen Forscher war das Blog „Clownerien ums Klonen: Vielen Dank an Dr. Hwang Woo Suk“ vom 23. 12. 2005 gewidmet. Dazu kommentierte Dr. Rainer Meyer:
 
Beste Grüsse nach Japan...
Aber der Mensch ist doch ein Südkoreaner!
Also bitte – genauer!
Und ausserdem: Sie haben Recht, wie immer. Aber die Wissenschaft, die dahinter steht, ist nicht klein zu reden.
Meine Meinung.
 
Heinz Scholz (E-Mail: heinz.scholz@textatelier.com ) trug zur Klowneske noch ein bemerkenswertes Zitat aus der „Badischen Zeitung“ bei:
 
„Der südkoreanische Klonforscher hat seine Studie über patientenspezifische embryonale Stammzelllinien womöglich komplett gefälscht. Das hätten DNA-Tests ergeben, meldeten koreanische Zeitungen. Hwang hatte kurz vor Weihnachten teilweise Fälschungen eingestanden und seinen Professorentitel zurückgegeben.“
 
Heinz Scholz fügte bei: Es ist also äusserst schwierig, Menschen zu klonen. Und das ist gut so. Man sollte alle Versuche in dieser Richtung genauestens untersuchen. Schade ist nur, dass hier Forschungsgelder verpulvert werden, die anderweitig viel besser verwendet werden könnten (Armut beseitigen, Schulbildung in armen Ländern fördern, Befriedungen usw.).
 
Und unser Blogger und Wissenschaftsautor Scholz lieferte auch noch einen treffenden Auszug aus der Zeitung „France Soir“:
 
„Der brave Doktor Wang Woo Suk ist nicht der erste Wissenschaftler, der uns an der Nase herumgeführt hat. Und es wird nicht der letzte sein ... Es ist das Talent der Spassvögel, uns das zu sagen und zu geben, was wir hören und entdecken wollen ... Die Realität ist oft banal, gewöhnlich und traurig. Uns dürstet nach Mysterien. Im Stich gelassen von Magiern und anderen Alchimisten wollen wir diesen Fälschern folgen, die für uns die Welt wieder verzaubern.“
 
Der amerikanische Industriewein
Heinz Scholz hat am 7. 12. 2006 ein Blog zum Thema „Rebensaft kaputt gemacht. US-Industriewein für Industrieländer“ gebloggt. Auch diese Arbeit bestätigt den „France-Soir“-Kommentar.
 
Der Autor fand am 26. 12. 2005 in der „Badischen Zeitung“ zu diesen Aspekten einen Leserbrief von Prof. Dr. Hansdieter Wohlfarth aus Staufen D, und er schrieb dazu:
 
Dieser Brief bestätigt meine Ansicht, dass die meisten Amerikaner gar nicht wissen, was sie trinken. Sie gelten in meinen Augen als unkultiviert. Der folgende Vorfall wird sicherlich den Weinfreunden einen grausigen Schauer über den Rücken laufen lassen.
 
Da beklagte sich ein renommierter Weinbauer aus dem Markgräflerland über amerikanische Touristen. Sie bestellten bei ihm hervorragende Spät- und Trockenbeerenauslesen, vermischten diese mit Coca-Cola und löschten damit ihren Durst.
 
Der Leserbriefschreiber: „Es ist zu hoffen, dass heimische Winzer und unsere auf Qualität und Tradition bedachten Weinfreunde bereit sein werden, dem drohenden amerikanischen Crossover der Weinkultur entschlossen zu trotzen, anstatt sich mit einem weiteren modischen Kniefall anzubiedern.“
 
Am Wasser hängt doch alles
Statt Wein mit Coca Cola würde man gescheiter frisches Wasser trinken, dessen Bedeutung als Reaktion auf das Blog Das süsse Milliardengeschäft mit den Zuckerkranken“ vom 31. 7. 2005 Jörg Quedeweit (E-Mail: joerg.quedeweit@gmx.de) hervorgehoben hat:
 
Meiner Meinung nach hat alles Lebendige in der Natur auf Erden einen Ursprung – das Wasser! Als Folgerung ergibt sich, dass alles, was das Lebendige zerstört und die Gesetze der Natur missachtet, eine Ursache hat – das fehlende Wasser!
 
Seit Tausenden von Jahren, seitdem die Menschheitsgeschichte einigermassen nachvollzogen werden kann, leidet der Mensch unter Wassermangel im Körper, weil eben nur Wasser dafür sorgt, das alles „natürlich, perfekt“ funktioniert. Dies übrigens nicht nur beim Menschen. Aber besonders beim Menschen fällt es auf, weil wir denken können und ein „Bewusstsein“ haben.
 
Es macht keinen Unterschied, ob „grosse“ Führer in der Menschheitsgeschichte ihr starkes Volk durch ständige Kriege und Unterdrückung solange dezimieren, bis ein krankes und schwaches Volk daraus geworden ist, oder ob „grosse“ Wirtschaftsführer ein Volk durch Medikamente und Chemikalien-Nahrung sowie wirtschaftlicher Ausbeutung krank und schwach machen, bis auch dieses am Abgrund steht.
 
Beides hat die gleiche Ursache: Wassermangel!
 
Jedes Tun und Handeln des Menschen wider die Natur ist auch ein Handeln gegen sich selbst. Der kurzfristige Nutzen, den die Verantwortlichen, ob aus Geltungssucht oder Profitgründen haben, ist nur ein scheinbarer Erfolg.
 
Hätten die Menschheitsführer früher ein ausgeprägtes Bewusstsein gehabt, hätte es nie Kriege und Unterdrückungen gegeben. Hätten die Menschheitsführer heute ein ausgeprägteres Bewusstsein, würden sie schon längst die Lehren aus jahrtausendelanger, selbstzerstörerischer Menschheitsgeschichte gezogen haben und nicht zusehen, wie wieder einmal ein Volk ins Verderben geführt wird!
 
Dr. Johann Georg Schnitzer hat mit seiner Aktion in den 60er-Jahren, als er alle Bundestagsabgeordneten anschrieb und auf die drohenden, gesundheitlichen Gefahren der Bevölkerung hinwies und keine Resonanz erhielt, den Beweis angetreten, dass Wassermangel nicht mit den besten Argumenten zu beseitigen ist, sondern nur durch naturbelassenes Wasser!
 
Zitat-Ende. Nach dem Lesen nahm ich gleich einen Schluck ab Hahn – wir haben hier in Biberstein AG Quellwasser aus dem Jura, das leider vollkommen unnötigerweise noch mit Infrarot bestrahlt wird, weil es die Kantonsbehörden so wollen. Hoffentlich setzt sich die Gemeinde bald zur Wehr.
 
Die Hanf-Verteufelung
Wir erhalten auch immer wieder Reaktionen auf ältere Artikel, auch aus den übrigen Textatelier-Rubriken, die ja eine bleibende Aktualität haben. Urs Schäffler aus Winterthur (www.fussreflexus.ch) meldete sich mit folgenden Worten:
 
Ich habe mich in der Zwischenzeit noch ein bisschen mehr im Textatelier umgesehen und bin beim Ratgeber-Artikel „Hanfschnur als Schmerzmittel“ hängen geblieben. Dort schreiben Sie: „... dass die gesellschaftliche Degeneration die Ursache dafür ist, dass in dieser aufgeklärten Zeit unendlich viel Mühe darauf verwendet werden muss, die Hanf-Verteufelung endlich wieder zu überwinden.“ Und Sie enden mit „Es ist noch nicht gelungen.“
 
Dabei ist es leider noch viel schlimmer, als man allgemein annehmen könnte. Vielleicht ist Ihnen die Pressemitteilung über das mittlerweile eingeführte Futterhanf-Verbot von Mitte Februar 2005 auch aufgefallen. In unserer Tageszeitung „Der Landbote“ war sie unter dem Titel „Nulltoleranz für Milchkühe“ zu lesen. Und im Blogatelier hat Lislott Pfaff am 1. 3. 2005 den Fall kommentiert: „Kalberei aus Amtsstuben um Hanf im Kuhstall.“
 
Urs Schäffler äusserte sich zur Lage wie folgt:
 
Seit dem 1. März 2005 darf in den Futtertrögen von Milchkühen, Ziegen oder Schafen kein Hanf mehr liegen. Begründet wird dieses Verbot mit befürchteten Rückständen des berauschenden Wirkstoffs THC (Tetrahydrocannabinol) in der Milch.
 
Es ist kaum zu glauben, welcher Verhältnisblödsinn diesen Schreibtischtätern noch aus dem Hirn tropft! Da pumpt man eine Kuh mit synthetischem (!) THC voll, misst danach 0,03 mg (!) des Stoffes in einem Liter Milch und behauptet, Faserhanf vergifte unsere Milch.
 
Welch krasses Missverhältnis solche Vergleiche darstellen, wird deutlich, wenn man sich beim schweizerischen Bundesamt für Gesundheitswesen (BAG) über das für die Psychoaktivität verantwortliche THC, das Delta 9-Tetrahydrocannabinol, schlau macht. Das BAG nennt als Höchstkonzentration von Delta 9-THC in Lebensmitteln einen Grenzwert von 50 mg/kg bei Hanfsamenöl und immer noch 5 mg/kg bei simplen Teigwaren.
 
Die Kuh, der 625 mg reines, synthetisches THC verfuttert wurde und die danach Milch lieferte, von der 1 Liter dem BAG-Grenzwert von 650 kg Hanfsamen die übrigens in der Naturkostküche sehr geschätzt werden entsprechen, soll ab nun kein Hanfkraut mehr fressen dürfen, Kultur-Hanfkraut notabene, das einen verschwindend kleinen THC-Gehalt hat. Wohlgemerkt: Es ist hier immer von Faserhanf (Cannabis sativa, THC-Gehalt unter 0,3 %), nie von „Drogenhanf“ (... ssp. indica, THC-Gehalt über 10 %) die Rede.
 
Um Milch zu produzieren, von der ein Liter so viel THC enthält wie ein Liter Hanfsamen-Salatöl laut BAG maximal enthalten darf, müsste die Kuh einen Magen in der Grösse eines Tennisfeldes haben und über 10 Tonnen Faserhanf fressen.
 
Bei genügend intensivem Suchen findet man mit modernen Analyse-Methoden in jedem Margritli irgendwelche giftigen Stoffe. Wie gedenken denn die Marketingstrategen der Milchwirtschaft zu reagieren, wenn sich die dumme Kuh auf der Alpweide verletzt und sich ihr Medikament, das möglicherweise Beinwell heisst und Pyrrolizidin-Alkaloide enthält, selber sucht oder wenn sie ein solaninhaltiges Nachtschattengewächs lecker findet und frisst? Soll man dann die Kuh schlachten, oder ist es schon eine vertretbare Busse, wenn der Tierbesitzer die daraus gemolkene Milch als Sondermüll unter strengsten Sicherheitsmassnahmen kostenpflichtig im Hochtemperatur-Ofen der chemischen Industrie vernichten lassen muss?
 
Natürlich müssen bei dieser unsäglichen Hanf-Hysterie wieder einmal unsere Kinder als Argument herhalten. Sie müssen unbedingt vor dem gefährlichen Häsch krimineller Taugenichtse und ihrer dummen Viecher geschützt werden. Anfixen wollen die unsere Kleinen nämlich, jawoll!
 
Wahrscheinlich sitzen die echten Bösewichte unserer Zivilisation in ihren Alphütten hinter den Käsekessi und hecken dort solch verwerfliche Massenvergiftungsanschläge aus.
 
So weit der engagierte Brief. Man konstruiert Feindbilder dort, wo keine Bedrohungslage ist und übersieht oder überspielt damit die wirklichen Gefahren. Es wird auch in Zukunft noch einiges zu schreiben geben.
 
Hinweis auf die bisher erschienenen „Reaktionen auf Blogs
26. 01. 2005: „Reaktionen auf Blogs (01): Kraft unangepassten Denkens“
31. 01. 2005: „Reaktionen auf Blogs (02): Indigokinder, Frustsäufer, Bärtige“
12. 02. 2005: „Reaktionen auf Blogs (03): WEF, Gekreische, Ich-Form“
03. 03. 2005: „Reaktionen auf Blogs (04): „Sensationell, wie das fliesst“
22. 03. 2005: „Reaktionen auf Blogs (05): USA, Medien-Nonsens, Ratten“
12. 04. 2005: „Reaktionen auf Blogs (06): Gedanken und Fakten à discrétion“
22. 04. 2005: „Reaktionen auf Blogs (07): In Handy- und Himmelssphären“
05. 05. 2005: „Reaktionen auf Blogs (08): Bärlauchsüppchen bis CD-Players“
20. 05. 2005: „Reaktionen auf Blogs (09): Kollegialprinzip bis Handyoten“
31. 05. 2005: „Reaktionen auf Blogs (10): Wo Wasser kein Element sein darf“
07. 06. 2005: „Reaktionen auf Blogs (11): Post auch von den Kokosinseln“
06. 07. 2005: „Reaktionen auf Blogs (12): Streben nach Erkenntnissen“
19. 07. 2005: „Reaktionen auf Blogs (13): Happy Slapping im Elektrosmog“
27. 07. 2005: „Reaktionen auf Blogs (14): Money, Bibel und Colt in den USA“
02. 08. 2005: „Reaktionen auf Blogs (15): Aus Laufenten werden Hühner“
09. 08. 2005: „Reaktionen auf Blogs (16): Ärzte, die nicht heilen wollen“
20. 08. 2005: „Reaktionen auf Blogs (17): ‚Götter in Weiss’ angeschwärzt“
29. 08. 2005: „Reaktionen auf Blogs (18): In Spinnennetze verhaspelt“
05. 09. 2005: „Reaktionen auf Blogs (19): Pharmahörige Abwracker am Werk“
20. 09. 2005: „Reaktionen auf Blogs (20): Inhalt und Form fallen auf“
08. 10. 2005: „Reaktionen auf Blogs (21): Beste Impulse von Nutzerseite“
07. 11. 2005: „Reaktionen auf Blogs (22): Offen, verschlüsselt, anonym“
24. 11. 2005: „Reaktionen auf Blogs (23): Seuchenhysterien verkaufen sich“
03. 12. 2005: „Reaktionen auf Blogs (24): Diesmal wird scharf geschossen!“
21. 12. 2005: „Reaktionen auf Blogs (25): Das fehlende Ernährungswissen“
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