Textatelier
BLOG vom: 16.04.2009

Robben: Kanadischer Senator möchte das Massaker stoppen

Autorin: Lislott Pfaff, Schriftstellerin, Liestal BL
 
Trotz fortwährender weltweiter Proteste wurde am 8. April 2009 im Golf von St. Lawrence, Kanada, wieder die kommerzielle Robbenjagd eröffnet. Geplant ist die Abschlachtung von über 60 000 neugeborenen Tieren, Jedoch gibt es immer weniger Absatzmärkte für Robbenpelze, so dass möglicherweise viele Robbenfänger sich dieses Jahr nicht an der blutigen Jagd beteiligen werden. – Immerhin ist in Kanada ein Gesetzesvorschlag zur Beendigung der kommerziellen Robbenjagd hängig. Der Vorstoss wurde am 3. März 2009 von Senator Mac Harb aus Ontario, der im Libanon geboren wurde und in Ottawa studierte, im kanadischen Parlament eingereicht. Es ist das erste Mal, dass ein Politiker dieses Landes auf gesetzgeberischer Ebene einen Stopp des weltweit grössten Massakers an Meeressäugern fordert.
 
Es gibt einige Lichtschimmer am Horizont: Laut einer Pressemeldung aus Moskau haben russische Regierungsvertreter angekündigt, dass die Jagd auf „Whitecoat“-Robben (neugeborene Tiere bis zum Alter von etwa 11 Tagen) vollständig verboten werden woll. Dies wäre der erste Schritt, um die Abschlachtung sämtlicher Jungtiere zu stoppen. Ferner ist nach einer entscheidenden Abstimmung im Europäischen Parlament auf ein Einfuhrverbot für Robbenfelle in die Länder der EU zu hoffen.
 
Aber wie steht es mit der Schweiz? Bisher konnte ich keine öffentliche Verlautbarung hinsichtlich eines solchen Einfuhrverbots finden.
 
Nachtrag
Soeben stosse ich im Internet auf eine IFAW-Meldung (International Fund for Animal Welfare), wonach in den ersten Tagen der Robbenjagd in Kanada bereits 17 200 Tiere getötet wurden. Ferner habe die kanadische Regierung die Fangquote für die Jagd an Kanadas Ostküste auf 280 000 Sattelrobben erhöht – 5000 Tiere mehr als 2008. Etwa ein Drittel des Nachwuchses ist zum Tode verurteilt. Zusätzlich ist die Robbenpopulation von der Klimaerwärmung bedroht: In den letzten Jahren schwand das feste Eis zunehmend, das die Robben für Geburt und Aufzucht ihrer Jungen benötigen. 2007 ertranken alle Jungtiere, bevor die Jagd überhaupt begann.
 
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