Textatelier
BLOG vom: 30.01.2015

London: Rubens and His Legacy. Van Dyck to Cézanne

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
 
„Lust“ ist der Untertitel dieser Ausstellung in der Royal Academy of Arts (RA), London, zu der Lily und ich zu einer Sonderbesichtigung am 29.01.2015 eingeladen waren. Den Gästen wurde zuerst ein lustförderndes Glas Champagner offeriert. Ein Streichtrio spielte in der Vorhalle. Dann begann der Rundgang durch die 7 Bildergalerien, thematisch unterteilt in Poetry, Elegance, Compassion, Power, Violence, La Peregrina und unvermeidlich viel Lust. Paul Rubens’ Legat und seine Einwirkung auf die Malerei über 4 Jahrhunderte sind mit ihren Werken in der Ausstellung vertreten: Van Dyck, Watteau, Boucher, Fragonard, Cézanne, Renoir, Manet, Picasso.
 
Der flämische Peter Paul Rubens (1477‒1530) hat dank seiner nackten und üppigen Nymphen weltweiten Ruhm erlangt. Niemand sonst konnte die Haut seiner Modelle so pulsierend und zum Anfassen verführerisch echt auf die Leinwand bannen wie er. Zu seinen Nymphen gesellen sich der beutelüsterne Pan, sodann Bacchus und Satyr.
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Aber die RA hat für Ausgleich gesorgt, worunter ich folgende seiner Werke hervorheben möchte: Rubens Landschaft, betitelt „The Carters“ (Katalog 120), sein Jagdgemälde mit Tiger, Löwe und Leopard (Katalog 1) – mein Blick galt dem gebäumten Schimmel in der Bildmitte. Zuletzt noch sei noch der Hinweis auf „The Garden of Love“ (Katalog 130) angefügt – in einem architektonischen Rundbogen mit Ausblick auf die Landschaft plaudert oder schäkert entspannt modisch gekleidete Prominenz in der Umgebung von Antwerpen.
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Ob ich Städte oder Ausstellungen besuche, verzichte ich, soweit als möglich, auf Reiseführer. Die nette Dame, welche unsere Gruppe begleitete und die ausgewählten Werke gewiss sehr kompetent erläuterte, verliess ich unauffällig zwischen 2 Ausstellungsräumen. Da ich kein Kunsthistoriker bin, wollte ich auf meine persönliche Weise feststellen, wieweit die im 1. Abschnitt erwähnten Maler wirklich vom Rubens-Legat beeinflusst waren. Das ist eine Ansichtsfrage. Als wir die Ausstellung verliessen, nahm ich ein Dokument mit, das die Bezüge darlegte.
 
Erst in der U-Bahn, auf dem Weg zurück  nach Wimbledon, stellte ich fest, dass ich dieses Exemplar geklaut hatte, weil ich den Vermerk „Do not remove from gallery” entdeckte. In jedem Raum lag ein Stapel dieser Publikation für Besucher auf. Mit diesem Blog leiste ich Abbitte für mein Versehen.
 
Dieses Dokument hat mir jedoch geholfen, meine eigene Meinung zu bilden zur obigen Frage, wieweit Rubens auf andere Maler eingewirkt hatte. Ich kam zum Schluss, dass etliche ihrer Werke kaum nennenswert von ihm beeinflusst worden sind.
 
Im Basler Kunstmuseum hatte ich öfters die Gemälde von Arnold Böcklin bewundert. Nach meinem Dafürhalten besteht eine enge „Wahlverwandtschaft” zwischen Rubens und Böcklin. Dieser Basler Künstler hat auf seinem Ausbildungsweg flämische/holländische Meister kopiert!
 
 
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